Am 21.02. und 22.02.2024 fand das General Assembly (GA) Meeting des Projektes TWINGHY – Digital TWINs for Green HYdrogen transition in steel industry – in Aachen statt. Ziel des Projektes ist den Wiedererwärmungsofen im Stahlwerk Celsa 3 auf den teilweisen Betrieb mit Wasserstoff umzustellen. Das Konsortium aus Industrie und Wissenschaft fand sich in den Räumlichkeiten des Instituts für Gesteinshüttenkunde (GHI) der RWTH zusammen, um sich über den Projektfortschritt seit dem letzten GA im September 2023 auszutauschen.
Fortschritte wurden in allen laufenden Arbeitspaketen erzielt. Der Ofenbauer und Projektpartner Fives stellte die Entwicklung der neuen, Brennstoff-flexiblen Brennern vor, während Gaszulieferer Nippon Gases den Aufbau der erforderlichen Infrastruktur zur Versorgung mit Wasserstoff präsentierte. Die entsprechenden Aktivitäten laufen bei Projektkoordinator Celsa zusammen, in deren Ofen die Forschungsarbeiten mit dem alltäglichen Produktionszyklus vereinbart werden müssen. Auf Seiten des IOB wurden erste Ergebnisse aus der Messkampagne am Wiedererwärmungsofen in Castellbisbal und der aktuelle Stand der CFD-Simulationen von einzelnen Brennern mit dem Konsortium geteilt. Die hochauflösende Benchmark für diese Simulationen wird vom Barcelona Supercomputing Center (BSC) durch Large-Eddy-Simulationen bereitgestellt. Außerdem nutzt das BSC die verfügbaren Betriebsdaten, um den Prozess der Wiedererwärmung durch neuronale Netze abzubilden. Der auf diese Weise erhaltene datengetriebene digitale Zwilling wird mit einem Finite-Elemente-Prozessmodell verglichen, dass von Swerim aus den physikalischen Prinzipien der Wärmeübertragung abgeleitet wird. Parallel zu den Entwicklungen werden die Einflüsse des Brennstoff-wechsels auf das Feuerfest (GHI und Calderys), sowie auf den zu erwärmenden Stahl (University of Oulu) untersucht. Begleitet wurden die Präsentationen durch viele anregende Diskussionen, die sich auf der Abendveranstaltung im Aachener Ratskeller fortführten.
Der zweite Tag des Meetings begann am IOB, wo die Gäste bei Führungen durch das Technikum einen Eindruck von der experimentellen Ausstattung zur Wärmebehandlung und Brennertechnik gewinnen konnten. Anschließend führten die Kollegen des GHI durch die Labore mit ihren vielseitigen Möglichkeiten zur Material-Charakterisierung. Nach einem Mittagessen kamen die Partner erneut im Konferenzraum des GHI zusammen, um die letzten Arbeitspakete abzuhandeln und gemeinsam die nächsten Schritte des Projektes zu formulieren.
Wir bedanken uns bei unseren Kollegen vom GHI für die gemeinsame Organisation des Meetings und freuen uns auf die Projektfortschritte bis zum nächsten General Assembly Meeting.
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