Nachrichten aus dem IOB

Projekt “CO2-freie Ringfertigung” gestartet

Ent­wick­lung eines Trans­for­ma­ti­ons­kon­zepts für die Dekar­bo­ni­sie­rung der Erwär­mungs- und Wär­me­be­hand­lungs­öfen der thys­sen­krupp rothe erde Ger­ma­ny GmbH am Stand­ort Dortmund

Die Ener­gie­wen­de und die damit ein­her­ge­hen­de Not­wen­dig­keit der Dekar­bo­ni­sie­rung stellt vie­le Unter­neh­men ins­be­son­de­re mit ener­gie­in­ten­si­ven Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen vor viel­fäl­ti­ge Her­aus­for­de­run­gen. Zum einen stellt sich die Fra­ge, wel­che alter­na­ti­ven Tech­no­lo­gien per­spek­ti­visch ver­füg­bar sind und wel­ches Poten­ti­al die­se Tech­no­lo­gien für eine Dekar­bo­ni­sie­rung bie­ten, zum ande­ren muss sich eine CO2-freie Pro­duk­ti­on wirt­schaft­lich umset­zen lassen.

Vor die­sem Hin­ter­grund ist am 1. Mai 2022 das Pro­jekt CO2-freie Ring­fer­ti­gung gestar­tet. Die Arbei­ten wer­den durch die thys­sen­krupp rothe erde Ger­ma­ny GmbH mit einem Inves­ti­ti­ons­zu­schuss durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz im Rah­men der Initia­ti­ve Trans­for­ma­ti­ons­kon­zep­te über eine Pro­jekt­lauf­zeit von neun Mona­ten finanziert.

Ziel des Vor­ha­bens ist es, am Pro­duk­ti­ons­stand­ort Dort­mund, den gegen­wär­ti­gen CO2-Fuß­ab­druck der Ring­fer­ti­gung zu erfas­sen, das zukünf­ti­ge Poten­ti­al für die Ver­füg­bar­keit CO2-frei­er Ener­gie­trä­ger sowie die anlagen­tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten zu ana­ly­sie­ren und die resul­tie­ren­den Optio­nen im Rah­men einer sze­na­rio­ba­sier­ten Mach­bar­keits­stu­die anhand tech­ni­scher und öko­no­mi­scher Kenn­zah­len mit­ein­an­der zur ver­glei­chen. Im Fokus ste­hen ins­be­son­de­re die Erwär­mungs- und Wär­me­be­hand­lungs­öfen für die Ring­fer­ti­gung. Die Arbei­ten die­nen der Erstel­lung eines Trans­for­ma­ti­ons­kon­zepts für den Stand­ort Dort­mund hin zu einer CO2-frei­en Produktion.

Zu Pro­jekt­be­ginn erfolgt dazu die Erhe­bung und Ana­ly­se spe­zi­fi­scher Kenn­zah­len für den Anla­gen­park und die Ermitt­lung der spe­zi­fi­schen und jähr­li­chen CO2-Emis­sio­nen sowie Ener­gie­kos­ten. Es folgt die Ana­ly­se der infra­struk­tu­rel­len und öko­no­mi­schen Rah­men­be­din­gun­gen am Stand­ort in Bezug auf die zukünf­ti­ge Ver­füg­bar­keit CO2-frei­er Ener­gie­trä­ger und Erstel­lung mög­li­cher Sze­na­ri­en für die erwar­ten Ent­wick­lun­gen der Rah­men­be­din­gun­gen und Infra­struk­tur bis zum Jahr 2045 unter Berück­sich­ti­gung von THG-Reduk­ti­ons­zie­len. Im Mit­tel­punkt der Betrach­tun­gen ste­hen u.a. die Ener­gie­trä­ger­ver­füg­bar­keit, die zu erwar­ten­den Ener­gie­trä­ger­kos­ten und mög­li­che, zusätz­li­che Infra­struk­tur­kos­ten. Der Fokus liegt auf den Mög­lich­kei­ten einer Elek­tri­fi­zie­rung bzw. Was­ser­stoff­ver­sor­gung des Standorts.

Neben der Ana­ly­se der Rah­men­be­din­gun­gen erfolgt die Ana­ly­se der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten für eine CO2-freie Anlagen­tech­nik. Dazu wer­den unter­schied­li­che CO2-freie Behei­zungs­tech­no­lo­gien hin­sicht­lich ihres gegen­wär­ti­gen und zukünf­ti­gen tech­ni­schen Poten­ti­als für die Bereit­stel­lung von Pro­zess­wär­me ana­ly­siert. Der Fokus liegt ent­spre­chen­de der Stand­ort­ana­ly­se auf den tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten einer Elek­tri­fi­zie­rung, hybri­den Behei­zung (Strom/Gas) sowie Was­ser­stoff­be­hei­zung der Anla­gen. Dar­über hin­aus sind Mög­lich­kei­ten zur Stei­ge­rung der Ener­gie- und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz sowie das zukünf­ti­ge Fle­xi­bi­li­täts­po­ten­ti­al von zen­tra­ler Bedeutung.

Die Ergeb­nis­se mün­den in dem Ver­gleich und der Bewer­tung der CO2-frei­en Tech­no­lo­gien für unter­schied­li­che Ent­wick­lungs­sze­na­ri­en und der Ablei­tung einer Trans­for­ma­ti­ons­stra­te­gie am Stand­ort. Dazu wer­den u.a. der Ener­gie­ver­brauch, die CO2-Emis­sio­nen und die Wär­me­ge­ste­hungs­kos­ten gegen­über­ge­stellt. Dadurch wird eine qua­li­ta­ti­ve und quan­ti­ta­ti­ve Ent­schei­dungs­grund­la­ge für die Aus­wahl zukünf­ti­ger CO2-frei­er Tech­no­lo­gien für die Erwär­mungs- und Wär­me­be­hand­lungs­öfen der Ring­fer­ti­gung anhand unter­schied­li­cher Kri­te­ri­en geschaf­fen. Die­se bil­den die Basis für die Ablei­tung eines Maß­nah­men­plans für die Ziel­er­rei­chung bzw. die Trans­for­ma­ti­ons­mög­lich­kei­ten für eine CO2-freie Ring­fer­ti­gung am Stand­ort Dortmund.

Foto: thys­sen­krupp rothe erde Ger­ma­ny GmbH