Das Forschungsprojekt REVaMP wird durch das Programm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert. Dem Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik kommt neben zahlreichen anderen Projektpartnern dabei eine zentrale Rolle zu.
Am 21. und 22. Juni war das IOB beim REVaMP-Projekttreffen in Otwock dabei. Bei dem Forschungsprojekt wird die Nachrüstung von Anlagen zur effizienten Nutzung von variierenden Rohstoffen in der Metallerzeugung untersucht. Das Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik übernimmt dabei die technische und ökologische Bewertung der Prozessoptimierungsmaßnahmen und unterstützt die Industriepartner bei der Erstellung von Materialflussanalysen und Ökobilanzen. Für das Treffen waren Felix Kaiser und Tim Reichel vor Ort am nationalen Zentrum für Kernforschung in Otwock, Polen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die vorherigen Meetings bisher fast ausschließlich digital abgehalten.
Hauptziel von REVaMP (Retrofitting Equipment for Efficient Use Of Variable Feedstock In Metal Making Processes) ist die Entwicklung, Anpassung und Anwendung neuartiger Nachrüstungstechnologien zur Bewältigung der zunehmenden Variabilität von Einsatzstoffen und zur Gewährleistung einer effizienten Nutzung des Einsatzmaterials in Bezug auf Material und Energie. Dies wird exemplarisch an drei verschiedenen Anwendungsfällen aus der metallerzeugenden Industrie demonstriert: Elektro- und Oxygenstahlerzeugung, Aluminiumraffination und Bleirecycling. Das REVaMP-Konsortium besteht dabei aus insgesamt 16 industriellen und wissenschaftlichen Partnern aus Polen, Deutschland und Spanien:
- VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH (DE)
- National Centre for Nuclear Research (PL)
- Systemy Kontroli Procesów Przemysłowych (Syskon) (PL)
- Ośrodek Techniki Jądrowej Polon we Wrocławiu Sp. z o o. (PL)
- Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.; Institute for Laser Technology (DE)
- Laser Analytical Systems and Automation GmbH (DE)
- ArcelorMittal Bremen GmbH (DE)
- Sidenor Aceros Especiales S.L. (ES)
- Fundació Eurecat (ES)
- Grupal Art, S.L. (ES)
- Fundación Azterlan (ES)
- GHI Hornos Industriales, S.L. (ES)
- Refinería de Aluminio S.L. (Refial) (ES)
- RWTH Aachen, Industrial Furnaces and Heat Engineering (DE)
- Fundación Cartif (ES)
- Exide Technologies S.L.U. (ES)
Während des Treffens wurden die Arbeitsfortschritte in den einzelnen Aufgabenbereichen vorgestellt und die für die nächsten sechs Monate geplanten Maßnahmen besprochen. Das IOB hat dabei seine abgeschlossenen Teilarbeiten in den Arbeitspaketen 5, 6 und 7 vorgestellt, in welchen der aktuelle Zustand der jeweiligen Prozesse für die spätere Bewertung erfasst wurde. Relativ zu diesen Kennzahlen soll später der Prozessbetrieb mit den nachgerüsteten Technologien bewertet werden. Zusätzlich wurde als Teil von Arbeitspaket 8, welches alle Bewertungsaktivitäten umfasst, eine erste ökonomische Abschätzung bezüglich erwarteter Kosten und Einsparungen durch die neuen Nachrüstungstechnologien vorgestellt.
Darüber hinaus organisierte der Gastgeber NCBJ Besuche in den Laboreinrichtungen der Abteilung für Strahlungsdetektoren und Plasmadiagnostik, bei denen der für REVaMP vorgesehene Versuchsaufbau mit Neutronengenerator und der Prototyp eines der Sensoren gezeigt sowie ein allgemeiner Überblick über die wissenschaftlichen Aktivitäten gegeben wurde.
Das Projekt läuft noch bis Ende des Jahres 2023, wobei der aktuelle Arbeitsfokus auf dem Einbau der Nachrüstungstechnologien in den industriellen Werken liegt. Für das nächste Jahr sind die Hauptaktivitäten in Arbeitspaket 8 unter der Leitung des IOB geplant, in welchem die nachgerüsteten Technologien im industriellen Betrieb nach technischen, ökonomischen und ökologischen Kriterien bewertet werden sollen.