Nachrichten aus dem IOB

Neues Projekt “FlexIPro — Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse” gestartet

Neues Projekt "FlexIPro - Flexibilisierung elektrifizierter Industrieprozesse" gestartet

Das Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wär­me­tech­nik arbei­tet zusam­men mit dem Fraun­ho­fer Insti­tut für Sys­tem- und Inno­va­ti­ons­for­schung an einer Stu­die für das Kom­pe­tenz­zen­trum Kli­ma­schutz in ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trien (KEI) mit dem Fokus auf der Fle­xi­bi­li­sie­rung elek­tri­fi­zier­ter Industrieprozesse.

Im Auf­trag des Kom­pe­tenz­zen­trums Kli­ma­schutz in ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trien (KEI) unter­sucht das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Sys­tem- und Inno­va­ti­ons­for­schung ISI in Zusam­men­ar­beit mit dem Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wär­me­tech­nik die tech­ni­schen, wirt­schaft­li­chen und regu­la­to­ri­schen Mög­lich­kei­ten und Her­aus­for­de­run­gen von Ener­gie­fle­xi­bi­li­tät im Indus­trie­sek­tor. Das Pro­jekt ist zum 17.11.2022 gestar­tet. Die Ergeb­nis­se sol­len im Frühjahr/ Som­mer 2024 als Stu­die ver­öf­fent­licht wer­den. Dabei ste­hen Ener­gie- und Indus­trie­sek­tor und des­sen gemein­sa­me Trans­for­ma­ti­on im Kon­text der Ener­gie­wen­de im Fokus.

Hier­bei ver­lan­gen nicht zuletzt die Kli­ma­schutz­zie­le der Bun­des­re­gie­rung eine grund­le­gen­de Trans­for­ma­ti­on sowohl des Ener­gie­sys­tems, wie auch der Ener­gie­ver­sor­gung und ‑nut­zung im Indus­trie­sek­tor. Die Inte­gra­ti­on der Sek­to­ren nimmt stark zu und die Rol­le der Ener­gie­nach­fra­ge nimmt an Bedeu­tung zu, z. B. um Ener­gie­fle­xi­bi­li­tät bereit­zu­stel­len. Die Trans­for­ma­ti­on der Indus­trie hin zur CO2-neu­tra­len Pro­duk­ti­on ver­langt eine grund­le­gen­de Umstel­lung der Ener­gie­ver­sor­gung, bei der in Zukunft Strom und Was­ser­stoff die zen­tra­len Ener­gie­trä­ger für die Bereit­stel­lung von Pro­zess­wär­me sein wer­den. Die Elek­tri­fi­zie­rung und damit ver­bun­de­ne Moder­ni­sie­rung der Grund­stoff- aber auch ver­ar­bei­ten­den Indus­trie ist ein Mög­lich­keits­fens­ter, das Poten­zi­al des Indus­trie­sek­tors zur Bereit­stel­lung von Ener­gie­fle­xi­bi­li­tät stär­ker auszuschöpfen.

Dabei gibt es eine Viel­zahl tech­ni­scher Optio­nen, von der fle­xi­blen Aus­le­gung neu­er Pro­zes­se, über den Auf­bau hybrid ver­sorg­ter Sys­te­me hin zur geziel­ten Ein­bin­dung von Ener­gie­spei­chern. Hier­von kann poten­zi­ell nicht nur das Ener­gie­sys­tem pro­fi­tie­ren, indem die Inte­gra­ti­on von Erneu­er­ba­ren Ener­gien zu nied­ri­ge­ren Kos­ten mög­lich ist, son­dern auch die Indus­trie­un­ter­neh­men: Neben sin­ken­den Ener­gie­kos­ten wird die Ver­sor­gungs­si­cher­heit erhöht. Um die­se Poten­zia­le zu erschlie­ßen, ist eine umfas­sen­de Revi­si­on des regu­la­to­ri­schen Rah­mens not­wen­dig. Gleich­zei­tig braucht die Poli­tik mehr Infor­ma­tio­nen zu den tech­ni­schen und wirt­schaft­li­chen Mög­lich­kei­ten der unter­schied­li­chen Bran­chen und zu einer sinn­vol­len Rol­le von gestei­ger­ter Ener­gie­fle­xi­bi­li­tät im Industriesektor.

Auf­bau­end auf die­ser Pro­blem­stel­lung ver­folgt das Vor­ha­ben das Ziel, die tech­ni­schen, wirt­schaft­li­chen und regu­la­to­ri­schen Mög­lich­kei­ten und Hemm­nis­se einer stär­ke­ren Fle­xi­bi­li­sie­rung der Ener­gie­ver­wen­dung im Indus­trie­sek­tor qua­li­ta­tiv und quan­ti­ta­tiv zu unter­su­chen. Dabei gilt es, sowohl Indus­trie­sek­tor wie auch Ener­gie­sys­tem zu berück­sich­ti­gen. Dies­be­züg­lich ist die grund­le­gen­de Trans­for­ma­ti­on bei­der Sys­te­me sowie ihre stär­ke­re Inte­gra­ti­on von zen­tra­ler Bedeu­tung. Das Vor­ha­ben ori­en­tiert sich an der zen­tra­len Fra­ge­stel­lung, wel­che Ener­gie­fle­xi­bi­li­tät der Indus­trie­sek­tor in einem zukünf­ti­gen dekar­bo­ni­sier­ten Ener­gie­sys­tem bereit­stel­len kann. Auf­bau­end auf den Ergeb­nis­sen wer­den Lösungs­an­sät­ze für die regu­la­to­ri­sche Umset­zung erar­bei­tet. Über die Ein­bin­dung von Indus­trie­un­ter­neh­men im Rah­men von aus­ge­wähl­ten und mög­lichst reprä­sen­ta­ti­ven Fall­stu­di­en aus unter­schied­li­chen Bran­chen wird eine hohe Pra­xis­nä­he der Lösungs­an­sät­ze angestrebt.

Link zur Stu­die für das Kom­pe­tenz­zen­trum Kli­ma­schutz in ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trie (KEI)

Foto: Kom­pe­tenz­zen­trum Kli­ma­schutz in ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trien (KEI), Erik Krüger