Gekoppelte Prozesskettenmodellierung
Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), 1. Juni 2021 bis 30. November 2023
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Projektbeschreibung
Die Eigenschaften metallischer Produkte sind nicht nur von ihrer Legierungszusammensetzung, sondern auch von den während des Herstellungsverfahrens ablaufenden Prozessen (z.B. Umformen, Wärmebehandeln) abhängig. Die Berechnung, Auslegung und Steuerung der Prozesse erfolgen mit Hilfe von Modellen, welche die Vorgänge innerhalb der Anlagen und Werkstücke simulieren.
Die Ergebnisse von Modellen werden teilweise als Eingabe für die Modellierung nachgeschalteter Prozesse benötigt. Durch eine solche Verknüpfung von Modellen entsteht eine Simulationskette. Die Eingaben für einzelne Modelle erfolgen in der Regel manuell, da verschiedene Prozessschritte durch unterschiedliche, möglicherweise nicht untereinander kompatible Softwarelösungen modelliert werden. Innerhalb einer Simulationskette können sich so Informationsverluste ergeben. Eine automatische Verknüpfung der Modelle einer Simulationskette mit einer übergeordneten Simulations- und Datenplattform kann dazu beitragen diese Informationsverluste zu verhindern und manuelle Arbeit zu reduzieren.
Beispielhafte Prozesskette der Bandmaterialherstellung
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde eine solche Plattform entwickelt. Zur Demonstration der Plattform wurden die Prozessketten der Aluminiumgetränkedosenherstellung und der Kupferbandproduktion herangezogen. Für die Simulationskette, welche die Kupferbandproduktion abbildet, wurde der Haspelvorgang nach dem Kaltwalzen des Bandes mit dem anschließenden Glühprozess verknüpft. Zur Modellierung der Aluminiumdosenherstellung wurden ein Warmwalzmodell und ein Tiefziehmodell gekoppelt. Anhand dieser zwei Beispiele konnte die Funktionalität der Plattform nachgewiesen werden.
Durch eine automatisierte Verknüpfung von mehreren Prozessmodellen und der daraus resultierenden verlustfreien Weitergabe von Simulationsergebnissen können mit Hilfe der Plattform kritische Parameter identifiziert werden. Durch eine gezielte Steuerung dieser Parameter können potenzielle Qualitätsverbesserungen und Energieeinsparungen realisiert werden.
Die Ziele des Forschungsvorhabens wurden erreicht. Der Schlussbericht ist über die Forschungsvereinigung Industrieofenbau e.V. (FOGI) verfügbar.
Projektziele
- Aufbau einer Plattform zur Datenverwaltung, ‑speicherung, ‑übergabe und einheitlichen Ausführung von Modellberechnungen
- Unabhängig von Technologie und Hersteller der Modelle
- Unabhängig vom Werkstoff
- Unabhängig von eingesetzten Softwarelösungen der Organisationseinheit
- Erweiterung bestehender Prozess- und Materialmodelle zur Integration in die Datenplattform
- Modellvalidierung an industriellen Demonstratoren
- Herstellung von Aluminiumblechen für die Herstellung von Getränkedosen
- Herstellung von Kupferblechen
- Verwendung der Prozesskettenmodellierung zur Anpassung der Zwischenglühungen und gleichzeitiger Optimierung der Walzprozesse zur
- Reduktion der Zipfelbildung im Tiefziehprozess und der Verbesserungen beim Erreichen der finalen Eigenschaften
- Steigerung der Energieeffizien
Beteiligte Forschungseinrichtungen
Weitere Informationen
Kontakt
Förderung
Das Projekt (Vorhaben Nr. 21884 N) wurde mit Unterstützung der Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau e.V. (FOGI) über das Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. (FKM) eingereicht. Es wurde über den Projektträger Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und ‑entwicklung (IGF) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages finanziell gefördert.