IGF-Projekt 19867 N

Wärmetechnische Charakterisierung von Oberflächenkontakten

For­schungs­stel­len
RWTH Aachen, Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wär­me­tech­nik
RWTH Aachen, Insti­tut für Bild­sa­me Formgebung

Lauf­zeit
01.01.2018 – 31.12.2020

Zusam­men­fas­sung

Auf­grund der Ober­flä­chen­rau­heit tre­ten Spal­te zwi­schen zwei in Kon­takt ste­hen­den Fest­kör­pern auf. Die­se Hohl­räu­me zwi­schen den Ober­flä­chen ver­ur­sa­chen zusätz­li­che Wär­me­wi­der­stän­de. Dies spielt auch in vie­len Berei­chen der Umform- und Ther­mo­pro­zess­tech­nik eine Rolle.

Die Aus­le­gung von Pro­zes­sen und der ent­spre­chen­den Anla­gen sowie die Pro­zess­füh­rung erfolgt häu­fig unter­stützt von nume­ri­schen Metho­den. Mit einer Mög­lich­keit zur exak­te­ren Vor­aus­sa­ge von Kon­takt­wär­me­wi­der­stän­den ver­bes­sert sich die Genau­ig­keit der Model­lie­rung der Prozesse.

Im Rah­men des For­schungs­vor­ha­bens sol­len Wär­me­über­gän­ge zwi­schen Ober­flä­chen­kon­tak­ten cha­rak­te­ri­siert wer­den. Aus die­sem Grund wur­de ein neu­er Ver­suchs­stand ent­wi­ckelt. Mit ihm kön­nen Kon­takt­wär­me­wi­der­stän­de mit der Tem­pe­ra­tur, der Nor­mal­span­nung und der Umge­bungs­at­mo­sphä­re als ein­stell­ba­re Para­me­ter gemes­sen wer­den. Dar­über hin­aus wer­den die Här­te und die Topo­gra­fie der Ober­flä­chen der Mate­ria­li­en als Ein­flüs­se berücksichtigt.

Die Ent­wick­lung des Ver­suchs­stands umfasst die ther­mi­sche und mecha­ni­sche Aus­le­gung, die Kon­struk­ti­on und die Inbe­trieb­nah­me. Zusätz­lich wer­den Mes­sun­gen des Kon­takt­wär­me­wi­der­stands durch­ge­führt. Zudem sol­len basie­rend auf den Mess­ergeb­nis­sen Pro­zess­mo­del­le ent­wi­ckelt werden.

Die Ent­wick­lung des Ver­suchs­stands ist abge­schlos­sen. Er besteht im Wesent­li­chen aus drei Modu­len, mit denen sich die oben auf­ge­lis­te­ten Ein­fluss­pa­ra­me­ter steu­ern las­sen. Als Wär­me­quel­le dient ein Ver­ti­kal­rohr­ofen mir inte­grier­ter Tem­pe­ra­tur­re­ge­lung. Die Nor­mal­span­nung wird durch eine mecha­ni­sche Pres­se auf einen Pro­ben­sta­pel auf­ge­bracht, deren Stem­pel durch das Ofen­rohr geführt wer­den. Die Atmo­sphä­re wird durch die Ein­spei­sung von Pro­zess­gas in das Ofen­rohr ein­ge­stellt. Es wur­den Ver­su­che bei maxi­mal 925 °C Pro­ben­tem­pe­ra­tur durchgeführt.

Die Aus­wer­tung des Kon­takt­wär­me­wi­der­stands erfolgt auf Basis einer inver­sen Model­lie­rung der Wär­me­strö­me in den Stem­peln und dem Pro­ben­sta­pel durch nume­ri­sche Metho­den. Als Rand­be­din­gun­gen hier­für die­nen Mes­sun­gen der Temperatur.

Die durch­ge­führ­ten Mes­sun­gen bele­gen die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit des Ver­suchs­stands und wei­sen eine gute Wie­der­hol­bar­keit auf. Die rela­ti­ve Mess­un­si­cher­heit bei den Ver­su­chen konn­te bereits redu­ziert wer­den und liegt im Mit­tel bei etwa 19 %. Die Ergeb­nis­se zei­gen die erwar­te­ten Ten­den­zen und decken sich teil­wei­se mit bis­her durch­ge­führ­ten und in der Lite­ra­tur beschrie­be­nen Expe­ri­men­ten. Die Ver­gleich­bar­keit der Ergeb­nis­se ist jedoch nur bedingt gege­ben, da nicht alle Ver­suchs­pa­ra­me­ter übereinstimmen.

Die erho­be­nen Mess­ergeb­nis­se wur­den in zwei Pro­zess­mo­del­le inte­griert, mit denen sich jeweils die Tem­pe­ra­tur­ver­tei­lun­gen in einem gewi­ckel­ten Metall­band wäh­rend des Glü­hens und einem Werk­stück, das auf dem Gesenk einer Schmie­de­pres­se vor dem Umform­pro­zess ruht, simu­lie­ren lassen.

Die Zie­le des For­schungs­vor­ha­bens wur­den teil­wei­se erreicht.

 


Das IGF-Vor­ha­ben 19867 N der For­schungs­ver­ei­ni­gung For­schungs­ku­ra­to­ri­um Maschi­nen­bau e.V. wur­de über die AiF im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der Indus­tri­el­len Gemein­schafts­for­schung (IGF) vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie auf­grund eines Beschlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges geför­dert.
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sowie den Abschluss­be­richt erhal­ten Sie über das For­schungs­ku­ra­to­ri­um Maschi­nen­bau e.V., Lyo­ner Stra­ße 18, 60528 Frank­furt oder info@fkm-net.de