IGF-Projekt 15698 N

Erhöhung der Lebensdauer metallischer Komponenten im Industrieofenbau

For­schungs­stel­len
RWTH Aachen, Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wärmetechnik

Lauf­zeit
01.07.2008 — 30.06.2010

Zusam­men­fas­sung
Indus­trie­ofen­an­la­gen sind abhän­gig vom Ein­satz­ge­biet unter­schied­li­chen ther­mi­schen Belas­tun­gen aus­ge­setzt (Wär­me­be­hand­lung: Alu­mi­ni­um T~550°C, Stahl T~850°C). Aber nicht die mitt­le­re Anwen­dungs­tem­pe­ra­tur des Ofens stellt ein Pro­blem für die Halt­bar­keit der Ofen­kon­struk­ti­on bzw. der Ofen­kom­po­nen­ten dar, son­dern loka­le Tem­pe­ra­tur­spit­zen und Tem­pe­ra­tur­gra­di­en­ten, denn die­se erzeu­gen ther­misch indu­zier­te Span­nun­gen. Ziel des Vor­ha­bens ist durch ver­bes­ser­te Simu­la­ti­ons­tech­ni­ken eine Erhö­hung der Lebens­dau­er von hoch­be­las­te­ten Ofen­kom­po­nen­ten (z.B. Strahl­heiz­roh­re, Muf­feln) bereits in der Kon­struk­ti­ons­pha­se zu ermög­li­chen. Hier­durch wird dem kmU direkt die Mög­lich­keit gege­ben, den Aus­fall der unter­such­ten Kom­po­nen­ten und damit die Wirt­schaft­lich­keit der gebau­ten Anla­gen zu opti­mie­ren. Haupt­nut­zen ist, dass opti­mier­te Bau­tei­le einen opti­mier­ten Mate­ri­al­ein­satz und mini­mier­te Ver­sa­gens­wahr­schein­lich­kei­ten auf­wei­sen, was den Anla­gen­bau­er in die Lage ver­setzt sei­ne Anla­gen ent­we­der kos­ten­güns­ti­ger anbie­ten zu kön­nen oder Gewin­ne zu erhö­hen. Durch eine redu­zier­te Ver­sa­gens­häu­fig­keit ver­rin­gern sich zusätz­lich die Regress­for­de­run­gen. Erreicht wer­den soll die­ses durch eine ganz­heit­li­che Pro­zess­si­mu­la­ti­on. Dies führt zu einer Kopp­lung der strö­mungs- und wär­me­tech­ni­schen Ver­hält­nis­se im Ofen (CFD-Com­pu­ta­tio­nal-Flu­id-Dyna­mics) mit der Tem­pe­ra­tur- und Span­nungs­ver­tei­lung (CSD-Com­pu­ta­tio­nal-Struc­tu­re-Dyna­mics) im betrach­te­ten Bau­teil. Die­se so genann­te Flu­id-Struk­tur-Inter­ak­ti­on (FSI) bil­det eine neue Vor­ge­hens­wei­se zur Beschrei­bung gekop­pel­ter Pro­ble­me. Nach Abstim­mung mit dem PA wird die nume­ri­schen und expe­ri­men­tel­len Unter­su­chun­gen ein metal­li­sches P‑Strahlheizrohr vor­ge­schla­gen. Hier­bei die­nen expe­ri­men­tel­le Unter­su­chun­gen in ers­ter Linie zur Vali­die­rung der Simu­la­ti­on. Die nume­ri­schen Unter­su­chun­gen hin­ge­gen sol­len ein ver­tief­tes Ver­ständ­nis für die ablau­fen­den phy­si­ka­li­schen Vor­gän­ge liefern.

Ziel des For­schungs­vor­ha­bens war die Erhö­hung der Lebens­dau­er metal­li­scher Ofen­kom­po­nen­ten im Indus­trie­ofen­bau mit Hil­fe einer ganz­heit­li­chen Betrach­tung der ablau­fen­den Pro­zes­se mit ihren ther­mi­schen und mecha­ni­schen Ein­fluss­grö­ßen. Dies führ­te zu einer Kopp­lung der strö­mungs- und wär­me­tech­ni­schen Ver­hält­nis­se im Ofen mit der Tem­pe­ra­tur- und Span­nungs­ver­tei­lung im betrach­te­ten Bau­teil. Abschlie­ßend kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass die gekop­pel­te Betrach­tung von strö­mungs- und wär­me­tech­ni­schen Ver­hält­nis­sen mit der Span­nungs­ver­tei­lung eine deut­lich exak­te­re Pro­gno­se der auf­tre­ten­den Span­nun­gen gegen­über den klas­si­schen Berech­nun­gen auf Basis homo­ge­ner Tem­pe­ra­tur­ver­tei­lung oder Wär­me­strom­dich­te ermög­licht. Dies ver­setzt den Anla­gen­bau­er in die Lage, kri­ti­sche Berei­che bereits in der Kon­struk­ti­ons­pha­se zu iden­ti­fi­zie­ren und geeig­ne­te Maß­nah­men zu ergreifen.

Schlussbericht

Böl­ling, R.; Hel­len­kamp, M.; Pfei­fer, H.: Erhö­hung der Lebens­dau­er metal­li­scher Kom­po­nen­ten im Indus­trie­ofen­bau (z. B. Strahl­heiz­roh­re, Muf­feln, Bren­ner­kom­po­nen­ten, Rollen)


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Die­ses For­schungs­vor­ha­ben wur­de durch die For­schungs­ge­mein­schaft Indus­trie­ofen­bau e.V. über das For­schungs­ku­ra­to­ri­um Maschi­nen­bau e.V. bean­tragt und durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft über die Arbeits­ge­mein­schaft indus­tri­el­ler For­schungs­ver­ei­ni­gun­gen e.V., AiF-Nr. 15698 N, finan­zi­ell gefördert.