Wärme- und werkstofftechnische Auswirkungen von Wasserstoffatmosphären bei der Wärmebehandlung
Forschungsstellen
RWTH Aachen, Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik
Technische Universität Darmstadt, Staatliche Materialprüfungsanstalt Darmstadt
Laufzeit
01.12.2018 – 30.11.2021
Zusammenfassung
Hohe Abkühlraten sind eine zunehmend gestellte Forderung für die Herstellung von Bandmaterial aus Stahl und Aluminium. Die Abkühlraten sind dabei oft durch werkstofftechnische Bedingungen zwingend vorgegeben bzw. bieten Optimierungspotenziale für die Werkstoffbehandlung und müssen von der prozesstechnischen Seite als gegebene, nicht beeinflussbare Randbedingung aufgefasst werden. Aufgrund seiner Stoffdaten eignet sich Wasserstoff zur gezielten Gasjetkühlung. Es können bis zu dreimal höhere Abkühlraten als bei Gasjetkühlung mittels Stickstoff erreicht werden. Der Einsatz von Wasserstoff birgt aber auch Risiken. Insbesondere hochfeste Stähle weisen eine hohe Anfälligkeit gegenüber einer wasserstoffinduzierten Schädigung (wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion, Wasserstoffversprödung) auf. Mit zunehmender Festigkeit des Werkstoffs steigt grundsätzlich das Risiko für wasserstoffinduzierte Brüche. Demzufolge kommt der Prüfung und Bewertung des infolge der Werkstofffertigung und ‑behandlung eingebrachten Wasserstoffs und des daraus resultierenden Wasserstoffgefährdungspotenzials eine besondere Bedeutung zu. In diesem Forschungsvorhaben werden daher die wärme- und werkstofftechnische Auswirkungen von Wasserstoffatmosphären bei der Wärmebehandlung untersucht. Das bedeutet die Wärmeübergangskoeffizienten unter Wasserstoffatmosphären werden quantifiziert und Proben welche in Wasserstoffatmosphären geglüht wurden werden hinsichtlich der Einlagerung und der Versprödung untersucht.
Das IGF-Vorhaben 20303 N/1 der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Weitere Informationen erhalten Sie über das Forschungskuratorium Maschinenbau e.V., Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt oder info@fkm-net.de