IGF-Projekt inline Sauerstofferzeugung

Effizienzverbesserung des Kupolofens durch inline Sauerstofferzeugung unter Nutzung eigener Prozessabwärme

For­schungs­stel­len
RWTH Aachen, Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wärmetechnik
Fraun­ho­fer-Insti­tut für Kera­mi­sche Tech­no­lo­gien und Sys­te­me IKTS

Lauf­zeit
01.12.2020 — 30.11.2022

Zusam­men­fas­sung
Der Kupol­o­fen ist ein Schacht­ofen, in dem Guss­ei­sen aus Roh­ei­sen und Schrott mit Hil­fe von Koks erschmol­zen wird. Der Koks­ver­brauch liegt bei etwa 100 – 120 kg/t Guss­ei­sen und führt damit zu spe­zi­fi­schen CO2-Emis­sio­nen von etwa 330 – 400 kg/t. Die Ener­gie des Gicht­ga­ses (rund 40 % der ein­ge­setz­ten Ener­gie) wird bis­her vor allem zur Wind­er­hit­zung ver­wen­det. Die Wind­er­hit­zung führt zu einer Sen­kung des Koks­ver­brauchs und redu­ziert so den Ener­gie­ver­brauch und die CO2-Emis­sio­nen des Pro­zes­ses. Da nur rund 35 % der Ener­gie im Gicht­gas zur Wind­er­hit­zung genutzt wer­den kann, bie­tet sich Poten­ti­al für eine Anwen­dung in wei­te­ren Neben­pro­zes­sen. Zur wei­te­ren Erhö­hung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz, der Pro­duk­ti­vi­tät sowie zur Ver­rin­ge­rung des Koks­ver­brauchs wird in den Kupol­öfen der Eisen­gie­ße­rei­en Sau­er­stoff ein­ge­setzt. Die Sau­er­stoff­an­rei­che­rung des Win­des führt gegen­über der Ver­wen­dung von Luft zur wei­te­ren Sen­kung des Koks­be­darfs. Gro­ße Eisen­gie­ße­rei­en bezie­hen den Sau­er­stoff über Pipe­lines, KMU Eisen­gie­ße­rei­en über den Straßentransport.
Ziel des For­schungs­vor­ha­bens ist es, die Abwär­me des Gie­ße­rei­pro­zes­ses zu nut­zen, um vor Ort Sau­er­stoff in line zu erzeu­gen. KMU Eisen­gie­ße­rei­en kön­nen so ihre Ener­gie­ef­fi­zi­enz ver­bes­sern und die Sau­er­stoff­lo­gis­tik ein­spa­ren. Im Vor­ha­ben wer­den die Ein­satz­mög­lich­kei­ten von kera­mi­schen Mem­bra­nen zur Sau­er­stoff-Erzeu­gung unter­sucht und ihr Poten­ti­al zur Erhö­hung von Wirt­schaft­lich­keit und Ener­gie­ef­fi­zi­enz bzw. Reduk­ti­on der spe­zi­fi­schen CO2-Emis­sio­nen zu bewer­ten. Dabei soll die Arbeits­hy­po­the­se geprüft wer­den, dass inline her­ge­stell­ter Sau­er­stoff einen sta­bi­len Kupol­o­fen­be­trieb gewähr­leis­tet und durch Weg­fall des Trans­ports wirt­schaft­li­cher ist. Dazu soll ein Anla­gen­kon­zept für die Ein­kopp­lung einer Sau­er­stoff-Mem­bran­an­la­ge in eine Kupol­o­fen­an­la­ge einer Eisen­gie­ße­rei unter Aus­nut­zung vor­han­de­ner Pro­zess­ab­wär­me ent­wi­ckelt werden.


Das IGF-Vor­ha­ben 21203 BG/1 wird über die AiF im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der Indus­tri­el­len Gemein­schafts­for­schung (IGF) vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Beschlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges gefördert.