CO2-neutrale Prozesswärmeerzeugung

Umbau des industriellen Anlagenparks im Rahmen der Energiewende: Ermittlung des aktuellen Stands der Technik und des weiteren Handlungsbedarfs zum Einsatz strombasierter Prozesswärmeanlagen

For­schungs­stel­len
Fraun­ho­fer-Insti­tut für Sys­tem- und Inno­va­ti­ons­for­schung ISI
Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wär­me­tech­nik, RWTH Aachen University

Lauf­zeit
26.04.2019 — 16.03.2022

Zusam­men­fas­sung

Die Bun­des­re­gie­rung ver­folgt das Ziel, die Treib­haus­gas­emis­sio­nen in Deutsch­land bis 2050 um 80 bis 95 % unter das Niveau von 1990 zu sen­ken und damit einen Bei­trag zum Schutz des Kli­mas zu leis­ten. Die Set­zung von Zwi­schen­zie­len und der Ein­satz von ver­schie­de­nen poli­ti­schen Instru­men­ten tra­gen zur Errei­chung die­ses Ziels bei. Bis 2020 soll eine Reduk­ti­on von 40 % der Treib­haus­gas­emis­sio­nen unter das Niveau von 1990 erreicht wer­den. Fer­ner hat die Bun­des­re­gie­rung im Rah­men des Ener­gie­kon­zep­tes beschlos­sen, den Pri­mär­ener­gie­ver­brauch gegen­über 2008 um 20 % bis 2020 und um 50 % bis 2050 zu sen­ken. Für eine weit­rei­chen­de Dekar­bo­ni­sie­rung ist der Bei­trag der Indus­trie in Form von stark redu­zier­ten Emis­sio­nen unab­ding­bar. Eine Min­de­rung der THG-Emis­sio­nen Deutsch­lands von 95 % bis 2050 ver­langt auch vom Indus­trie­sek­tor eine ähn­lich hohe Minderung.

Im Rah­men des Vor­ha­bens, wel­ches vom Fraun­ho­fer-Insti­tut für Sys­tem- und Inno­va­ti­ons­for­schung ISI in Zusam­men­ar­beit mit dem Insti­tut für Indus­trie­ofen­bau und Wär­me­tech­nik der RWTH Aachen Uni­ver­si­ty durch­ge­führt wird, soll die Erzeu­gung von Pro­zess­wär­me für Indus­trie­bran­chen aus den Berei­chen Metall- und Mine­ral­indus­trie sowie die Dampf­erzeu­gung als bran­chen­über­grei­fen­de Tech­nik mit dem Fokus einer zukünf­ti­gen Umstel­lung auf treib­haus­gas­neu­tra­le Pro­zess­wär­me­er­zeu­gung bzw. „CO2-neu­tra­le Pro­zess­wär­me­er­zeu­gung“ unter­sucht wer­den. Dies bedeu­tet den rea­len Ersatz fos­si­ler durch rege­ne­ra­tiv erzeug­te End­ener­gie­trä­ger wie EE-Strom oder PtG/PtL-Brenn­stof­fe.

Zie­le des Vor­ha­bens sind die Ermitt­lung des aktu­el­len Stan­des der Tech­nik sowie des wei­te­ren Hand­lungs­be­darfs im Bereich For­schung- und Ent­wick­lung zum Ein­satz CO2-neu­tra­ler Pro­zess­wär­me­an­la­gen für die jewei­li­gen Bran­chen und Anwen­dungs­be­rei­che. Ein wei­te­res Ziel ist die Abschät­zung der Wirt­schaft­lich­keit für exem­pla­ri­sche, beson­ders rele­van­te Tech­ni­ken. Zusätz­lich sol­len die ermit­tel­ten Tech­ni­ken auf Basis von tech­ni­schen, öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen Kri­te­ri­en bewer­tet wer­den, um ers­te mög­lichst ganz­heit­li­che Emp­feh­lun­gen für ihre zukünf­ti­ge Anwen­dung abzu­lei­ten. Abschlie­ßend wer­den auf Basis der erar­bei­te­ten Erkennt­nis­se ein Gesamt­bild des aktu­el­len Zustands sowie wesent­li­che Ele­men­te einer Gesamt­stra­te­gie zum zukünf­ti­gen brei­ten Ein­satz CO2-neu­tra­ler Pro­zess­wär­me­an­la­gen im Indus­trie­sek­tor erarbeitet.

Auf­trag­ge­ber

Umweltbundesamt