Entwicklung eines flexiblen, wasserstoffbeheizten Temperofens für Glasbauteile (H2GlassTemp)
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), 1. Februar 2022 bis 31. Januar 2024
Projektbeschreibung
Ziel des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens als Kooperationsprojekt der Firmen Thermo-Star GmbH, Aachener Quarzglas-Technologie Heinrich (QGH) und des Instituts für Industrieofenbau und Wärmetechnik der RWTH Aachen (IOB) ist die Entwicklung eines neuartigen flexiblen, wasserstoffbeheizten Temperofens für Glasbauteile mit angeschlossener Heißbearbeitung für dickwandige Quarzglasbauteile. Der innovative Temperofen zielt auf eine energieeffizientere Wärmebehandlung von Glasbauteilen durch eine flexible Anpassung der Ofeninnenraumgeometrie, wobei Wasserstoff als Heizmedium genutzt wird.
Zur Umsetzung des innovativen Temperofens wird ein flexibler, feuerfester Ofeninnenraum und eine wasserstoffbasierte Beheizungstechnik entwickelt. Dazu sind im Wesentlichen die notwendige Anlagentechnik und Sicherheitstechnik zu entwickeln und zu konstruieren. Dabei muss insbesondere auch die hohe Flammentemperatur von Wasserstoff bei der Verbrennung mit Luft beachtet werden, die besondere konstruktive und/oder regelungstechnische Lösungen erforderlich macht, um eine hohe Temperaturgleichmäßigkeit im Ofen zu erreichen und lokale Überhitzungen der wärmebehandelten Glasbauteile zu vermeiden. Zusätzlich wird eine Heißbearbeitungseinheit im Bereich des Temperofens entwickelt und installiert, mit welcher die Arbeitsschritte der Nachbearbeitung zeiteffizienter und dadurch wirtschaftlicher durchgeführt werden können.
Ein wichtiges Produktbeispiel sind Probenhalter für die Halbleiter-Industrie. Dies ist ein Produkt mit hohem Ausschuss, das derzeit nur in geringen Mengen produziert werden kann, da die derzeitigen Bearbeitungsschritte eine lange Wartezeit beinhalten. Mit dem neuen Verfahren und Ofen können hier deutlich größere Mengen produziert werden, weil die Wartezeiten deutlich verkürzt werden und somit mehr Gutteile in der gleichen Zeit produziert werden können. Diese Produkte werden beispielsweise für die 5G-Entwicklung und in der Medizintechnik (z.B. Bauteile für künstliche Herzen oder Dialysegeräte) benötigt, wo hohe Materialstandards hinsichtlich Blasenfreiheit, Oberflächenqualität und Geometrie erfüllen müssen.

Projektziele
- Entwicklung und Konstruktion eines neuen Industrieofens, dessen Innenraum flexibel an die Geometrie von Glasbauteilen angepasst werden kann
- Beheizung des Ofens mit Wasserstoff und Luft über Brenner mit entsprechender Zünd- und Sicherheitstechnik
- Reduzierung des benötigten Energiebedarfs
- durch Nutzung von Wasserstoff aus einer Elektrolyseanlage auf dem Betriebsgelände
- durch flexible Anpassung des Ofeninnenraums an die Geometrie des herzustellenden Bauteils
- Flexible Anpassung des Prozesses an Bauteilgeometrie und Ofeninnraummaße
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Förderung

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Förderkennzeichen: KK5123803DB1