DissHEAT: Dissemination of the heating technology research results for emission minimization and process optimization towards todays fossil-free heating agenda
Projektbeschreibung
Die EU ist mit 150 Mio. Tonnen pro Jahr der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt, bei einer weltweiten Produktion von 1900 Mio. Tonnen pro Jahr. Allein die EU-Stahlindustrie ist für 221 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr verantwortlich, einschließlich direkter und indirekter Emissionen, was 5,7% der Gesamtemissionen der EU entspricht. Um die Ziele des europäischen Green Deal zu erreichen und wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sich die Stahlindustrie verändern. In den letzten 30 Jahren hat die EU-Stahlindustrie ihre Emissionen bereits um mehr als 25% gesenkt, indem sie die Energieeffizienz verbessert und das Recycling erhöht hat. Um jedoch bis 2050 klimaneutral zu werden, muss die Stahlindustrie ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Effizienz, Flexibilität und Technologie ihrer Prozesse, zur Verringerung ihrer Umweltauswirkungen und zur Verbesserung der Produktqualität verstärken.
Ziel des Disseminationsprojektes DissHEAT ist es, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten europäischen RFCS- und Horizon-Projekte sowie die internationale Literatur zum Thema “Forschungsergebnisse im Bereich der Wärmetechnik zur Emissionsminimierung und Prozessoptimierung im Hinblick auf die heutige fossilfreie Wärmeerzeugung” im Bereich der Stahlverarbeitung der letzten 25 Jahre zu geben. Diese Überprüfung und Analyse soll wertvolle Einblicke in erfolgreiche Technologien der Vergangenheit und deren potenzielle Übertragbarkeit auf die heutige und zukünftige grüne Stahlverarbeitung liefern. Dies wird zu dem übergeordneten Ziel beitragen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Nachhaltigkeit der Stahlindustrie zu verbessern.

Austrag einer Bramme aus einem Wiedererwärmungsofen eines Grobblechwalzwerks [Quelle: worldsteel association]
Zur Bewertung und Einordnung der Forschungsergebnisse wurden fünf Themenbereiche definiert. Jeder Projektpartner ist für eines dieser Themen verantwortlich und wird die Erkenntnisse und Ergebnisse aus der entsprechenden Literatur einordnen, um deren Auswirkungen und Relevanz für eine zukünftige Forschungsroadmap in der Stahlverarbeitung herauszuarbeiten.
Die fünf Themen sind:
- Heiz- und Brennertechnik; alternative Heizmethoden; elektrische Beheizung
- Messtechnik und Sensoren, messtechnische Feuerungsregelung (Level 1); Normen, Vorschriften
- Modellierung des gesamten Ofens, modellgestützte prädiktive Regelung (Level 2)
- Ofenmaterialien und Produktqualität
- Wärmeübertragung, Wärmerückgewinnung, Produktivität, Wirtschaftlichkeit
Das Projekt wird eine gründliche Analyse des aktuellen Stands der Technik für jedes Thema liefern, einschließlich einer Überprüfung des Berichts über die Besten Verfügbaren Techniken (BVT) für die Eisenmetallverarbeitungsindustrie. Basierend auf dieser Analyse wird ein themenübergreifender BVT-Ansatz entwickelt. Die Ergebnisse und Analysen werden im Rahmen der DissHEAT-Seminarreihe im Mai 2023 mit Experten aus Industrie und Forschung ausgetauscht und diskutiert. Am 15. Juni 2023 wird ein Workshop an der ESTAD in Düsseldorf stattfinden, um die Forschungslücken zu diskutieren und eine abschließende Roadmap für den zukünftigen Forschungsbedarf im Bereich der industriellen Wärmeerzeugung für die Stahlindustrie zu erstellen. Alle Ergebnisse werden in den Projektberichten veröffentlicht.

Projektstruktur von DissHEAT
Projektziele
- Die Ziele des Projekts sind wie folgt:
- Durchführung einer kritischen Überprüfung früherer Projekte durch Neuordnung der Projektergebnisse in ausgewählten Gruppen und Auswertung der Ergebnisse.
- Verbreitung, Förderung und Diskussion von Wissen. Die Ergebnisse werden einem neuen Publikum auf anschauliche Weise präsentiert. Von den Diskussionen in den geplanten Workshops und Seminaren wird ein Feedback erwartet, das wichtige Erkenntnisse über die Gründe für Erfolg und Misserfolg der bisherigen Projekte und Hinweise für das weitere Vorgehen liefert.
- Entwicklung einer Roadmap für zukünftige Forschungsaktivitäten zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Projektpartner
Weitere Informationen
Kontakt

Elsa Busson, M.Sc.
+49 241 80–26072
Dr.-Ing. Nico Schmitz
+49 241 80–26064
Förderung

Das DissHEAT-Verbundprojekt ist wird vom Research Fund for Coal and Steel (RFCS) gefördert. Grant Agreement No. 101057930.