Entwicklung eines Mehrlagen-Kammerofens für das Presshärten von Blechplatinen für den Automobilbau mit dem Ziel der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
Forschungsstellen
RWTH Aachen, Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik
Schwartz GmbH
Laufzeit
01.11.2013 — 31.10.2015
Zusammenfassung
Leichtere Fahrzeuge bei gleichzeitig verbesserter Sicherheit sind Forderungen in Bezug auf geringeren Kraftstoffverbrauch. Eine weitere Forderung ist die Steigerung der Sicherheit im Fahrzeug, hier im Speziellen das „Crash-Verhalten“ während eines Unfalls. Eine Umsetzung dieser Forderungen ist in der Automobilbranche unter anderem durch den Einsatz neuer Werkstoffe und Fertigungsverfahren möglich. Aktuell von zunehmender Bedeutung sind hier Bor-Mangan-Stähle, die mittels Formhärten, auch Presshärten genannt, zu sicherheitsrelevanten Strukturteilen der Fahrzeugkarosserie, wie z. B. Seitenaufprallträger, A- oder B‑Säulen und Türrahmenverstärkungen sowie Schweller, verarbeitet werden.
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Öfen für das Presshärten. Erreicht wird dieses Ziel durch die erstmalige Entwicklung und Einführung eines innovativen Ofenkonzeptes in diesem Anwendungsbereich. Das angestrebte Konzept basiert auf neuartigen Mehrlagen-Kammeröfen, deren Verwendung neben einer deutlichen Steigerung der Flexibilität beispielsweise durch die Reduzierung des erforderlichen Platzbedarfs auch zu einer verbesserten Produktivität bei gleichzeitigen Kosten‑, Ressourcen- und Energieeinsparungen führen soll. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz gasbeheizter Strahlheizrohre mit geringem Durchmesser anstelle elektrischer Beheizung sowie durch die Entzerrung des Aufheizprozesses durch eine Eigenbewegung des Ofens, die der (De-) Chargierung des Ofens entgegenkommt.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens konnte eine Reduzierung des erforderlichen Platzbedarfs durch Einsatz von gasbeheizten Strahlheizrohren mit geringem Durchmesser und großer Länge erreicht werden. Zudem konnten die angestrebten Ressourcen- und Energieeinsparungen durch den Einsatz erdgasbeheizter anstelle elektrisch beheizter Strahlheizrohre und die Nutzung der Abgaswärme zur Vorwärmung realisiert werden.
Das Forschungsvorhaben mit dem Förderkennzeichen KF2820603AG3 wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.